
Im Garten Frankreichs - die Prachtbauten der Grande Nation
Über 400 Schlösser und Schlossanlagen befinden sich im lieblichen Loire Tal. Doch warum gibt es gerade hier so viele dieser Prachtbauten? Zur Zeit des Hundertjährigen Krieges wurden zahlreiche Befestigungsanlagen in Frankreich gebaut, die jedoch nach Ende des Krieges schnell wieder in Vergessenheit gerieten. Im 16. Jahrhundert entdeckte der Adel das Loire Tal für sich neu und so wurden neue Schlösser gebaut und Ruinen wieder in Stand gesetzt. Der fruchtbare kalkhaltige Boden machte die Region zum wohlhabenden Garten Frankreichs, in dessen Erde Obst und Gemüse gedeihen. Unter der Erde lagern wertvolle Weine und edle Pilze.
Zu Zeit der Loire-Könige, als Frankreich von hier und nicht von Paris aus regiert wurde, erhielten die Bauten zusätzlichen Glanz. Mit dem Umzug nach Paris und später nach Versailles wurden aus den einstigen Residenzen Jagd- und Lustschlösser oder fungierten als Sommerwohnsitz.

Wasserschloss Chenonceau
Eine über 300 m lange, herrschaftliche Allee mit Platanen führt zu einer der reizvollsten Anlagen Frankreichs. Der elegante Bau schwingt sich auf 5 Arkaden über den kleinen Fluss Cher und wurde maßgeblich von Frauen gestaltet und geprägt. Erlesene Gartenanlagen und die faszinierende Geschichte des Schlosses ziehen jeden Besucher in ihren Bann. Der Garten wurde unter anderem von Madame Poitiers, der Mätresse Heinrich II. gestaltet. Als dieser verstarb, vertrieb seine Ehefrau Katharina de Medici die Geliebte aus dem Schloss und gestaltete es um. Sie ließ die zweigeschossige Galerie auf der Brücke bauen, nichts sollte an die ungeliebte Rivalin erinnern. Die Ankunft der jungen Maria Stuart wurde hier eben so rauschend gefeiert wie die Anwesenheit der Philosophen Rousseau, Voltaire und Montesquieu. Heute sind die Innenräume des Schlosses mit seltenen Möbeln ausgestattet und beherbergen eine erstklassige Kunstsammlung.

Königsschloss Chambord
Kennen Sie ein Schloss mit 426 Räumen und 282 Kaminen? Schloss Chambord ist das größte und gleichzeitig auch das prunkvollste Schloss im Loire Tal. Erbaut unter Franz I. avancierte der Bau des Schlosses zu einem der ehrgeizigsten und teuersten Bauprojekte nach Versailles. 30 Jahre dauerten die Arbeiten an dem Schloss. Der Monarch selbst verbrachte nur 72 Tage seines Lebens hier. Durch die Mitte des Baus führt die weltberühmte Doppelspiraltreppe, welche, der Legende nach, niemand Geringeres als Leonardo da Vinci entworfen haben soll. Von oben bietet sich ein herrlicher Blick auf die Türmchen und Kuppeln, Kamine und die weitläufigen Parkanlagen. Und wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, wie ein Kachelofen aus Meißen den Weg nach Chambord gefunden hat, dann besuchen Sie das Schloss mit seinen königlichen Gemächern und abertausend Türmen.

Speisen wie ein König
Der Name Versailles steht für Glanz, Luxus, Faszination und absolute Macht. Prächtig ging es auch bei den Mahlzeiten zu. Serviert wurde nach den Regeln des französischen Service, bei dem die Speisen von Platten und Schüsseln angeboten werden und der Gast sich selbst bedient. Üblich waren bei einer alltäglichen Tafel 6 Gänge, welche am frühen Nachmittag serviert wurden. Die Hauptspeisen waren dekorativ und symmetrisch auf der Tafel angeordnet. Vier verschiedenen Suppen folgten Zwischengerichte wie Pasteten, Eier in jeglicher Form, Pilze und Spargel. Gebratenes Fleisch, Fisch oder Geflügel wurde als Hauptgang mit Gemüse gereicht. Salate und zwei Gänge Obst folgten, bevor Tartes und Kuchen den Abschluss bildeten. Übrig gebliebene Speisen wurden an Rangniedere weitergegeben und nicht selten wurden die Reste an Soldaten, Bürger und Domestiken verkauft.
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Bildquellen: TARUK, AdobeStock, Chateu de Villandry
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