Serengeti: Die Königin der Savannen

Wohl kaum ein Ort auf Erden ist so wild, so weit und so erstaunlich wie die Serengeti. Eine Reise zum Serengeti Nationalpark in Tansania steht auf der Bucket List vieler Menschen auf den vordersten Plätzen – und das vollkommen zurecht! Zumindest einmal im Leben sollte man dieses Wunder Afrikas hautnah erlebt haben: der majestätische Anblick der Löwen, die von den Felsen aus ihr Reich überblicken, die magischen Sonnenuntergänge, die das Land in tiefes Orange-Rot tauchen und die dunkle Silhouette von Elefanten und Giraffen unter den Akazien hervorheben. Auch das donnernde Hufgetrappel der gigantischen Herden mit Hunderttausenden von Gnus, Gazellen und Zebras, die sich in Bewegung setzen und dem Ruf der Großen Migration folgen, ist einfach einmalig. Hier erfahren Sie alles Wichtige über die Serengeti – ein Abenteuer, das unter die Haut geht!

Heute ist der Serengeti-Nationalpark einer der berühmtesten, schönsten und tierreichsten Nationalparks weltweit – und einer der größten, mit einer Fläche von fast 15.000 Quadratkilometern. Das entspricht etwa der Größe unseres Bundeslandes Schleswig-Holstein. Und dies ist nur der Teil, der zum Nationalpark in Tansania gehört. Zusammen mit der Masai Mara in Kenia ergibt sich ein zusammenhängendes Naturparadies mit einer Gesamtfläche von rund 30.000 Quadratkilometern – das ist größer als das Bundesland Brandenburg. Erst im Jahr 1882 hat der erste Europäer seinen Fuß in die Serengeti gesetzt. Vorher lebten hier jahrhundertelang nur die nomadischen Massai, die Dorobo und Ikoma mit ihren Viehherden inmitten der unberührten, wilden Savanne. Die Massai nannten das Gebiet „weites Land“ – Esirinket –, und wer die Serengeti einmal mit eigenen Augen gesehen hat, kann sich wohl keinen treffenderen Namen vorstellen.

Doch die intensive Großwildjagd zur Kolonialzeit brachte die in der Ebene lebenden Tiere in Bedrängnis. Insbesondere der Löwenbestand wurde stark reduziert. Um die Tierwelt zu erhalten, wurde bereits 1929 das erste Schutzgebiet ernannt – das Serengeti Game Reserve. Der Serengeti-Nationalpark entstand 1951, noch vor der Unabhängigkeit Tansanias. Damit ist er der älteste Nationalpark des Landes. Zusammen mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet des Ngorongoro-Kraters bildet er ein einzigartiges UNESCO-Weltnaturerbe mit einer unvergleichbaren Vielfalt an Landschaftsformen – vom offenen, ebenen Grasland des Seronera Valley über die lichten Wälder aus Akazien, Feigenbäumen und Palmen im Süden bis zur hügeligen Baumsavanne mit dem lebensspendenden Mara-Fluss im Norden. Als eines der ungestörtesten und reichsten Ökosysteme Afrikas ist die Serengeti ein wahres Juwel.

Die Tierwelt im Serengeti-Nationalpark ist heute wieder mehr als beeindruckend: Mehr als 3,5 Millionen Wildtiere durchstreifen hier die Savanne – eine schier unvorstellbare Zahl, und viele davon gehören einer gefährdeten Tierart an. An kaum einem anderen Ort der Welt stehen Ihre Chancen so gut, Afrikas „Big Five“ zu begegnen. Erleben Sie das unvergleichliche Glücksgefühl, wenn Sie eine Gruppe Löwen dösend im hohen Gras erspähen – oder einen Leoparden, der lässig in der Krone einer Akazie seinen Mittagsschlaf hält. Etwa 4.000 der königlichen Löwen, 4.000 Elefanten und 1.000 Leoparden bewohnen die Serengeti-Region. Selbst beim seltenen Spitzmaulnashorn, das hier durch Wilderei in den 1990er Jahren fast ausgestorben war, konnte durch gezielte Unterstützung des Serengeti Rhino Repatriation Projects (SRRP) wieder eine wachsende Population erreicht werden. Die atemberaubend schnellen Geparden, Karakals, Tüpfelhyänen, Schakale, Warzenschweine, Erdwölfe, Flusspferde und Krokodile kommen in der Serengeti ebenfalls vor – ganz zu schweigen von den über 500 Vogelarten, darunter viele seltene Geier und andere Raubvögel.

Besonders berühmt ist die Serengeti für ihre über 30.000 Schwarzbüffel. Die mächtigen Tiere werden Sie beeindrucken mit ihren großen, geschwungenen Hörnern, einer Schulterhöhe von bis zu 175 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 900 Kilogramm. Kein Wunder, dass die Erde bebt, wenn sie sich in Bewegung setzen! Die Büffel leben in komplexen Sozialstrukturen in Herden zusammen. In der Serengeti können Sie Zeuge eines der gewaltigsten Naturschauspiele werden, das unsere Welt zu bieten hat: Jedes Jahr im Frühjahr zu Beginn der Regenzeit schließen sich die Büffel, Gnus, Zebras und Gazellen zu riesigen Herden im Süden zusammen, um bis zum Herbst ihre Wanderung gen Norden zu vollenden. Unterwegs durchschwimmen sie die ungezähmten Flussströme von Mara und Talek, dicht gefolgt von Löwen und Hyänen, die auf leichte Beute hoffen, wenn einzelne Tiere verletzt oder zu geschwächt sind, um mit den Herden Schritt zu halten. Dieses Naturphänomen – die Great Migration – ist der Höhepunkt jeder Reise in die Serengeti. Mit erfahrenen Guides bietet sich eine besonders große Chance, die aktuellen Aufenthaltsorte der wanderenden Herden zu finden und dieses Spekatakel mit eigenen Augen sehen zu können.